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Mittwoch, 27. März 2013

Die Rumba der Mütter



http://www.youtube.com/watch?v=am8xR1riPyY

Mein Lieblingslied von Rosa Zaragoza- "die Rumba der Mütter":

"Meine Grossmutter gebar meine Mutter, meine Mutter gebar mich, alle in diesem Haus gebären-
auch ich möchte gebären!"

Rosa wohnt in Barcelona ist in ganz Spanien recht bekannt. Sie gibt Konzerte und Workshops für Frauen, Familien und Schwangere. Neben Themen aus dem ganzen Mittelmeerraum singt sie in ihren eigenen Lieder über die Liebe, das Leben, das Thema Geburt, Kinder und auch den Tod. Ein sehr integrales Werk, wie ich finde! Und voller Lebensfreude! Ich hatte das Glück sie mehrfach live zu erleben und auch einem Ritual unter ihrer Anleitung beizuwohnen. Ausserdem hat sie unseren Verein "Petits amb llum" (" Kleine mit Licht"- Eltern die ein Baby verloren haben) mit einem Benefizauftritt unterstützt. Danke Rosa für Deine Lieder! Und allen Lesern viel Spass beim Hören und Sehen des Videos!

Hier der vollständige Text auf Spanisch und Deutsch (Übersetzung von mir):

Mi abuela parió a mi madre. (Meine Grossmutter gebar meine Mutter )
Mi madre me parío a mi.       (Meine Mutter gebar mich)
Todas paren en mi casa,       (Alle in diesem Haus gebären)
Yo también quiero parir.        (Auch ich möchte gebären)
.
Yo quiero parir tranquila,        (Ich möchte in Ruhe gebären)
Que nadie me meta prisas,     (dass keiner mich zur Eile drängt)
Que mi chico esté conmigo,   (dass mein Schatz bei mir ist)
Por si hay lágrimas o risas.     (falls es Tränen oder Gelächter gibt)
 

Mi mamá me mima ma,        (Anm:das ist ein Wortspiel&bedeutet:
Mímame mamá.                     Meine Mama liebkost mich, liebkose mich Mama!)
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Si pides, yo te doy teta;         (Wenn Du sie verlangst, gebe ich Dir Mamamilch, 
Si lloras, te cojo en brazos;  (wenn Du weinst, nehme ich Dich in den Arm)
Qué gusto darte un abrazo  (was für eine Freude Dich zu umarmen)
Y llevarte en bicicleta.          (und auf dem Fahrrad mitzunehmen)
.
María no tiene niños,              (Maria hat keine Kinder)  
Pero ella también es madre:  (Aber auch sie ist eine Mama)
Envuelve con su cariño          (Sie umhüllt mir ihrer Liebe)

A quien se pone delante.        (alle die ihr nahe sind)
.
Mi mamá me mima ma,        (Meine Mama liebkost mich,)
Mímame mamá.                     (liebkose mich Mama!)
Mi mamá me mima ma,        (Meine Mama liebkost mich,)
Mímame mamá.                     (liebkose mich Mama!)
.
Tú quieres una mamá           (Du willst eine Mama)  
Y yo quiero tener hijitos       (und ich wünsche mir Kinderlein)
Muy pronto te iré a buscar   (also werde ich Dich bald "suchen")
Pa poder vivir juntitos.         (damit wir so schön zusammen leben können)  
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Amatxik ama erdito zuen     (1. Strophe auf Baskisch, meine Grossmutter gebar meine Mutter..)
Amak ni erditu zuen.
Exto emakumeek erditzen dute,
Nik ere erditu nahi.
.
Mi mamá me mima ma,       (Meine Mama liebkost mich,)
Mímame mamá.                    (liebkose mich Mama.)
Mi mamá me mima ma,       (Meine Mama liebkost mich,)
Mímame mamá.                    (liebkose mich Mama.) 

Miña avoa pariu a miña nai.  (1.Strophe auf Galizisch)
Miña nai pariume a min.
Todas paren na miñ a cas,
Eu tamen quero parir.
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L´àvia va parir ma mare.       (1.Strophe auf Katalanisch)
Ma mare em va parir a mi.
Toptes pariesen a casa,
Jo també vull parir.
.
Mi mamá me mima ma,         (Refrain)
Mímame mamá.
Mi mamá me mima ma,
Mímame mamá.

.

(Musik und Text von Rosa Zaragoza)

Eine Doula ist gut für Alle!

Hier nun meine Überlegungen zu der Frage die das Motto der diesjährigen World Doula Week (siehe voriger Post) stellt:  

Eine Doula ist gut für Alle!

Hier nur ein paar Argumente, mehr auf der Seite: Wie definiere ich mich als Doula.

Eine Doula ist gut für die Mama, die begleitet wird

In der Schwangerschaft:

Die Schwangere hat mit der Doula bedingungslosen Rückhalt bei all ihren Überlegungen wie sie sich die Geburt wünscht, das Wochenbett vorstellt etc.  Die Doula hat keinerlei medizinische Verantwortung und ist deshalb, jenseits aller kruden Protokolle, einfach nur da für die Mama.
Die schwangere Frau hat eine geburtserfahrende Frau an ihrer Seite die gerne ihre Ressourcen teilt und einfühlsam zuhört, einfach da ist für sie, und so können eventuell vorhandene Ängste oder Bedenken abgebaut werden uvm.

Während der Geburt:

Durch die Doula hat die Gebärende eine mütterliche, ruhige und erfahrende Frau bei sich.
Warme Hände die die ihren halten, eine Mittlerperson zwischen Mama auf Planet Geburt und Krankenhauspersonal, bedingungslose Unterstützung....das hilft nachweislich und kann insgesamt zu einer positiv verlaufenden Geburt führen! (siehe Studien von den Dr. Klaus Kennell/ Marshall)
uvm.

Im Wochenbett:

Die junge Mutter hat mit der Doula eine erfahrende Mama an der Seite die mit viel empathischem Verständnis diese neue und aufregende Lebensphase begleitet und zusammen mit der Mutter/dem Paar vorbereitet. Kenntnisse der Doula zum Thema Stillen können zu einem entspannten Einstieg in das Stillen beitragen. Die praktische Hilfe der Doula lässt der jungen Mutter/den jungen Eltern Ruhe und Zeit zum Aufbau einer liebevollen Bindung zu dem Neugeborenen. uvm

Eine Doula ist gut für den Papa

Die Doula ist auch für die Sorgen und Nöte eines werdenden Papas da. Diese einfühlsame Begleitung trägt dazu bei, dass er sich voll und ganz seiner neuen Rolle widmen kann, Ängste und Bedenken hinsichtlich der Geburt weniger werden, mehr Verständnis für die Entwicklungen in der Frau während Schwangerschaft, Geburt und Wochenbett entsteht. Während der Geburt in der Geburtsklinik kann die Doula als Mittlerin zum Krankenhauspersonal fungieren, so dies so von der Gebärenden gewünscht ist, so dass der Papa in seiner Begleitung für die Mama nicht abgelenkt/unterbrochen wird, falls es Dinge zu klären gibt. Auf der anderen Seite kann ihm gerade die Anwesenheit einer Doula den Druck nehmen und er kann Pausen machen. uvm.

Dasselbe gilt natürlich auch für den/die Partner/in einer Mama.

Eine Doula ist gut für die Geschwisterkinder

Wenn sie die Doula bereits vor der Geburt des neuen Geschwisterkindes kennengelernt haben, haben sie zu Hause (bevor es ins Krankenhaus geht bzw. bei einer Hausgeburt) eine Begleitung die mit Ruhe und Liebe auch für sie da sein kann. Diese Variante ist sicherlich gut wenn eine Hausgeburt gewünscht ist und die Geschwisterkinder auch dabei sein sollen.

Eine Doula ist gut für die ganze Familie

Wenn die Mama und ihr Partner einer Geburt gelassen entgegensehen und diese als positiv erleben, eventuell begleitet durch eine Doula, hat das auch positive Effekte für die Grosseltern, alle Angehörigen. Sie können sicher sein, dass die Geburt liebevoll begleitet wird und auch in der Geburtsklinik (wenn z.B. keine Beleghebamme dabei ist) eine vertraute Person dabei ist. Die Doula kann auf Wunsch die auf Neuigkeiten wartenden Angehörigen während einer Geburt informieren, so kann die gebärende Frau/ das Paar sich ganz auf die Geburt/ das Innere konzentrieren. Im Wochenbett ist die Doula erfahren und ruhig und ohne Vorbehalte für die Mama da. Ihre Anwesenheit kann entlastend wirken wenn kurz nach der Geburt der ganze Haushalt Kopf steht und auch die Familienmitglieder nervös sind. Sie hat auch offene Ohren für die Sorgen z.B. der Grossmütter.

Eine Doula ist gut für die Hebamme/n

Die Doula hat keinerlei medizinische Aufgaben oder Verantwortung und ist auch nicht hierfür ausgebildet, sie arbeitet ergänzend zur Hebamme. Im Idealfall arbeiten beide Hand in Hand für das Wohl der Mama und Baby. Es gibt auch viele Fälle von direkten Kooperationen zwischen Hebamme und Doula.

Die Hebammen der Geburtsklinik erfahren Entlastung wenn die gebärende Frau eine konstante, ruhig bleibende Begleitung, z.B. eine Doula, bei sich hat. Sie haben meist mehrere Geburten gleichzeitig zu betreuen und können sich nun mal nicht zerteilen. Da eine liebevolle Vertrauensperson unter der Geburt positive Effekte auf den Verlauf derselben hat, hat im Idealfall die Hebamme eine leichtere Geburt zu begleiten, ohne medikalisierte Interventionen, eventuell schneller und komplikationsärmer. Das ist immer auch im Interesse der Hebammen.

Beleghebammen die mit in die Geburtsklinik kommen erfahren ergänzende Unterstützung, denn auch sie sind eventuell durch bürokratische Abläufe kurzfristig abgelenkt und begrüssen die schöne und geburtsbejahende Atmosphäre die sich einstellt wenn eine Gebärende genau die Begleitpersonen bei sich hat die ihr Vertrauen geben. Also z.B. auch eine Doula, die sie sich die Mama im Vorfeld ausgesucht hat.

Dasselbe gilt auch für Hebammen die eine Hausgeburt begleiten. Im Idealfall kennen sich die jeweilige Hebamme und Doula sogar oder wurden als Team "gebucht". Die Doula ist keine ausgebildete Assistentin der Hebamme, dennoch werden sich sicherlich Situationen ergeben, in denen jede zusätzliche Hand hilfreich und willkommen ist.


Die Doula ist gut für die geburtshelfenden Ärzte/innen

Auch sie haben als wichtigstes Anliegen das Wohl von Mama und Baby und dass die Geburt einen guten Verlauf nimmt. Sollte es Komplikationen/ Notfälle geben sind sie natürlich gefragt, aber jede/r Arzt/ Ärztin begrüsst wohl wenn dies nicht notwendig wird. Einschlägige Studien (siehe Kennell/ Marshall) unterstreichen, dass bei Geburten die mit der Anwesenheit einer Doula rechneten, im Durchschnitt weniger Komplikationen auftraten, der Verlauf insgesamt günstiger war.

Die Doula ist gut für die Gesellschaft

Selbstbestimmte und gute Geburten führen zu glücklichen, autonomen und selbstbewussten jungen Eltern und zufriedenen, sicher gebunden Babies. Die Erfahrung wie wir als kleine Menschen auf die Welt kamen prägt uns für unser ganzes Leben (siehe z.B. das Buch "Der erste Augenblick des Lebens" von Willi Maurer); die erste Stunde nach der Geburt scheint dafür ein kritischer, d.h. entscheidender Moment zu sein. Daher ist das Geburtserlebnis und die erste Zeit danach von ungeheuerer Bedeutung. Die Anwesenheit einer Doula im Krankenhaus kann z.B. begünstigen, dass Mama und Papa in Ruhe mit ihrem Neugeborenen sein können, dass das sogenannte Bonding ungestört verlaufen kann. Ich wage also zu schlussfolgern, dass eine Doulabegleitung im weitesten Sinne sogar zu einer friedlicheren, glücklicheren Gesellschaft beitragen kann!

Montag, 25. März 2013

Doulas der Welt...

World Doula Week ("WDW") vom 22.3.-28.3.2013

Die weltweite Woche der Doulas findet seit 2010 alljährlich in der Woche vom 22.3. bis zum 28.3. statt. Das Datum steht für die Fruchtbarkeit die der beginnende Frühling und die Frühlingstagundnachtgleiche symbolisieren. Weltweit finden von Doulas organisierte Aktionen statt die die Arbeit der Doulas bekannter machen und die Doulas in ihrem Tun bestärken wollen. Das Motto dieses Jahr ist "Doulas sind gut für Alle!" Gemeint ist damit, dass Doulas nicht nur für die gebärende Frau und ihr Kind und die Familie in der Zeit des Wochenbettes gut sein können, sondern auch für Hebammen, Geburtsärzte, Kinderärzte, das Gesundheitssystem, die Gesellschaft. Zur Diskussion um diese globale Fragestellung sind Doulas eingeladen auf der Facebookseite der Organisatoren der World Doula Week:

https://www.facebook.com/worlddoulaweek  

Meine Überlegungen zu dieser grossen Frage folgen...

Donnerstag, 21. März 2013

Warum Mama Löwenherz

Ein neuer Blog ist geboren! Ich möchte diese Seiten so gut ich kann pflegen (als Blogdebütantin) und hier ein Herzensanliegen von mir bearbeiten. Auf diesem Blog möchte ich Texte und Informationen sammeln die sich für eine selbstbestimme und friedliche Geburtskultur aussprechen-  und dabei die Rolle der Doula weiter bekannt machen und vertreten. 

Ich selbst bin Mama von zwei Kindern (die in Spanien geboren wurden, wo das Thema "natürliche Geburt" noch ein absolutes Novum ist und ein hoher Prozentsatz der Geburten leider durchmedikalisiert sind) und auch als Doula in Ausbildung interessiert mich das Thema seit Längerem. Ich bin mir sicher, dass die Bestärkung der Mütter hin zu selbstbestimmten Geburten eine der Grundlagen für eine friedlichere Welt ist. Mit dieser Ansicht stehe ich nicht alleine. Erfahrende GeburtshelferInnen und Spezialisten aus aller Welt bestätigen, dass die Art wie ein kleiner Mensch auf die Welt kommt weitreichende Konsequenzen in seinem Leben hat. Nicht zuletzt und am Wichtigsten sind die Stimmen unzähliger Mütter die nach ihren Geburtserlebnissen spüren, dass eine andere Art der Geburt möglich und notwendig ist.
 Das Ganze hat daher auch eine politische Dimension, z.B. hinsichtlich der Steigerung der Versicherungsbeiträge für Hebammen, was vielen Hebammen die Arbeit verunmöglicht oder kaum noch einträglich macht. Als Doula wünsche ich mir natürlich, dass Hebammen in ihrer Rolle als weise Frau an der Seite der Gebärenden wieder an Stärke gewinnt, hier in Deutschland und in anderen Ländern der Welt, wo dahingehend leider wie hier eine erschreckende Tendenz zu erkennen ist- hin zu mehr und mehr Krankenhausgeburten, weil es keine andere Wahl zu geben scheint. Da sind nicht die Gebärende und ihr Kind die Hauptakteure, sondern Protokolle und medikalisierte Interventionen, die in den meisten Fällen vermeidbar gewesen wären.

Dabei hat der Europäische Gerichtshof für Menschenrechte bereits 2010 festgestellt, dass jede gebärende Frau das Recht hat zu entscheiden wo und wie sie ihr Kinde gebären möchte. Die freie Wahl der Art der Geburt und des Geburtsortes als Rechtsanspruch!
Die auch jetzt erfolgenden Beschneidungen der Funktion der Hebammen spiegeln dieses Menschenrecht allerdings nicht wider- was ist mit dem Recht der Mütter?

GeburtshelferInnen die dieses Menschenrecht der Gebärenden und der neuankommenden Kinder auf dieser Welt achten und beschützen tun also Not! 

Auf diesem Weg hin zu einer Geburtskultur in der die gebärende Frau selbstbestimmt und selbstbewusst- natürlich- weiss wie sie am besten gebären kann und dies nicht durch Institutionen und Protokolle ver- oder behindert wird, sehe ich auch die Figur der Doula als sehr wichtig an.

An der Seite der schwangeren/ gebärenden Frau ist sie da als emotionale Begleiterin und stärkt ihr den Rücken- egal welche Entscheidung diese trifft. 

Sie teilt ihre Ressourcen, begleitet die Mutter bei der (Wieder)Entdeckung ihrer ureigenen Ressourcen- berät und informiert aber nicht. 

Sie ist als mütterliche, auch körperliche Unterstützung bei der Geburt mit dabei, so dies von der gebärenden Frau gewünscht ist, interveniert aber nicht. 

uvm.

Mehr zu meinem Selbstverständnis als Doula auf der Seite "Wie definiere ich mich als Doula"  und generell zur Arbeit der Doulas auf der Seite "Texte über das Phänomen der Doulas".

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Ich wünsche mir, dass es mir gelingt mit diesem Blog einen Beitrag zu leisten auf dem Weg zu einer selbstbestimmte und friedlichen Geburtskultur.